Der Schutzpatron der Junggesellen-Schützengesellschaft Ahrweiler ist der heilige Laurentius, der sich auch in deren Namensgebung wiederfindet. Auch die Pfarrkirche in Ahrweiler steht unter dem Patronat des heiligen Laurentius.
Der Überlieferung nach stammte Laurentius aus Spanien und wurde später in Rom Erzdiakon von Papst Sixtus II., der ihm ein väterlicher Freund wurde. Der Papst wurde von Kaiser Valerian im Jahr 258 gefangen genommen und enthauptet. Auf dem Weg zur Hinrichtung begleitete Laurentius sein großes Vorbild unter lautem Wehklagen, weil er nicht wusste, was er von nun an tun sollte. Sixtus jedoch beruhigte seinen jungen Freund und sagte ihm sein baldiges Martyrium voraus. Er beauftragte Laurentius, das Vermögen der Kirche, dass Valerius gewiss an sich reißen wolle, in diesem Fall an die Bedürftigen Roms zu verteilen. Kurz darauf erhob der Kaiser tatsächlich Ansprüche auf das kirchliche Vermögen. Laurentius wies dies zurück und erbat sich drei Tage Bedenkzeit, um auf die Forderung zu reagieren. In diesen Tagen verteilte er sämtliche Besitztümer unter den Armen der Stadt. Am dritten Tag nahm er alle diese Bedürftigen mit zu einer Audienz beim Kaiser und erklärte ihm, dies seien die wahren Reichtümer der Kirche. Außer sich vor Zorn ließ Valerius den Kirchenmann daraufhin mit Bleiklötzen schlage und zwischen glühende Platten legen. Als er sah, dass nicht ein Laut des Schmerzes über Laurentius’ Lippen kamen, gab er den Befehl, ihn auf einem Rost zu Tode zu braten. Nach der Legende soll der Märtyrer noch kurz vor seinem Tod zu seinem Henker gesagt haben: "Der Braten ist schon fertig, dreh ihn um und iß."
Legenden berichten, unter den Schätzen sei auch der Originalkelch gewesen, den Jesusbeim Abendmahl benutzt habe und der von Petrus nach Rom mitgebracht worden sei. Laurentius habe ihn dann durch einen spanischen Soldaten nach Huescain Aragonien bringen lassen. Als im 8. Jahrhundert die Mauren Spanien eroberten,versteckten Christen das kostbare Gefäß in einer Höhle, schliesslich in der Klosterburg von San Juan de la Peña im Pyrenäenvorland, bis er 1437 nach Valencia kam. Der heute im Kapitular-Saal der Kathedrale in Valencia verehrte Kelch -juwelengeschmückt und aus grünem Achat -, mit dem 1982 Papst Johannes Paul II. die Messe feierte, sei der sagenumwobene Heilige Gral - der nach anderer Überlieferung von Joseph von Arimathaia nach England gebracht wurde.
Bis zum heutigen Tag ruhen die Gebeine von Laurentius zusammen mit denen des heiligen Stephanus in einem antiken Sarkophag in der Kirche S. Lorenzo fuori le mura an der Piazza di S. Lorenzo, direkt beim römischen Campo Verano. Die von Kaiser Konstantin errichtete Basilika gehört noch heute zu den sieben Hauptkirchen Roms und wurde in den vergangenen Jahrhunderten mehrfach umgebaut. Der heutige Bau ist in seiner Art wohl einzigartig. Zwei aneinandergrenzende Kirchen wurden unter Papst Honorius III. um 1220 vereinigt, eine der Kirchen bildet nun den Chor des Haupthauses. Auf Wunsch führt der Mesner den Besucher in die tiefer liegende Pelagius-Basilika aus dem 6. Jh., einen Erweiterungsbau der ursprünglichen konstantinischen Basilika. Zu den Resten der wirklich allerersten Laurentius-Kirche, eben jener von Konstantin errichteten, gelangt man am Ende des ersten Seitenschiffes. Bemerkenswerte alte Fresken sind hier zu sehen, außerdem interessante Ausgrabungen. Im "Tesoro delle Reliquie" im Vatikan wird seit Jahrhunderten das Haupt des heiligen Laurentius auf bewahrt, eine der kostbarsten Reliquien der Christenheit überhaupt.
Brauchtum:
Im bäuerlichen Kalender gilt der Laurentiustag als Los- und Wettertag. Laurentius ist der erste "Herbstbruder", der den Anbau der herbstlichen Feldfrüchte einleitet. Soll etwa der Raps gut gedeihen, dann, so sagt es das Brauchtum, sollte er am Todestag von Laurentius, also am 10. August, gesät werden. In früheren Zeiten wurden am Laurentiustag auf dem Land die Glocken geläutet. Auch Sprüche aus dem Bauernleben gibt es: "Ist Lorenz und Bertl schön, wird der Herbst gut ausgehn." Und: "Auf Laurenzi ist es Brauch, hört das Holz zu wachsen auf." Auch "Laurentiustränen" gibt es; genannt werden so die Sternschnuppen in den Nächten Mitte August. Das "Laurentiusbrot" hatte ebenfalls seine Bedeutung: Am 10. August brachten die Bauern früher eines oder mehrere Brote zur Kirche, wo sie gesegnet und danach an die wartenden Bedürftigen verteilt wurden. Auch das Vieh erhielt oft ein Stück "Laurenzibrot", damit es ebenfalls gesegnet war. Als Heilmittel bei verschiedenen Krankheiten wurden früher das "Laurenzikräutl" oder "Laurenzilorbeer" angesehen, die Pflanze Goldrute. Vor Feuergefahren sollten "Laurenzikohlen" bewahren, der "Laurentiussegen" galt als Brandsegen bei Feuer, aber auch bei seelischen, brennenden Qualen. Eine bedeutende Laurentius-Wallfahrt gibt es in Gau-Algesheim im Bistum Mainz. Auf dem dortigen Laurenziberg steht eine Kapelle, die im 17. Jh. während einer Pestepidemie dem heiligen Laurentius, dem Pestpatron, geweiht wurde. Die Festoktav beginnt an dem Sonntag, der dem 10. August am nächsten liegt; während der Oktav werden eine Monstranz mit einer Laurentius-Reliquie ausgestellt und den Wallfahrern der Laurentius-Segen erteilt. Auch Pferde und Autos werden gesegnet.
"Laurentius" kommt aus dem Lateinischen und heißt ursprünglich "der aus Laurentum Stammende". Später wurde daraus "der mit Lorbeer Gekränzte".
Von "Laurentius" lassen sich folgende Namen ableiten: Lars, Laurent, Laurenz, Lauritz, Lawranz, Lorenz.
Laurentius ist immer als junger Diakon, meist mit einem Rost, dargestellt; auch einen Geldbeutel oder Brote als Sinnbilder für das Verteilen der Kirchengüter an die Bedürftigen hat er oft bei sich. Häufig wurde auch das Martyrium dargestellt, so um 1558 von Tizian (Venedig, Jesuitenkirche). Berühmt sind auch die Fresken von Fra Angelico in der Nikolaus-Kapelle des Vatikan (15. Jh.), die sich Papst Nikolaus V. als Privatoratorium hatte erbauen lassen; die Darstellungen zeigen Szenen aus dem Leben von Laurentius und Stephanus. Unter anderem findet sich hier auch das Bildnis, wie Laurentius Almosen an die Armen verteilt. Im Dom von Spello ist ein Fresko von Pinturicchio zu sehen (um1501), auf dem Laurentius mit Rost und Buch zu sehen ist. Ein Gemälde von Giuseppe Ribera in der Galerie Dresden (17. Jh.) zeigt das Martyrium des Laurentius. Die möglicherweise ältesten Darstellungen von Szenen aus dem Leben des Diakons Laurentius sind wahrscheinlich jene Fresken, die die Vorhalle von S. Lorenzo fuori le mura in Rom schmücken; sie entstanden wohl um 1217.